Was ist die Wichteltür

Die Tradition der Wichteltür (Nissedor) kommt aus dem dänischen Raum. Es handelt sich um eine kleine Tür, meist aus Holz, gekauft oder selbst gebaut, diese wird meist auf der Fußleiste an einer Wand befestigt. Die Wichteltür gibt das Signal, dass hier ein Wichtel oder eine Wichtelin eingezogen ist. Wichtel sind kleine Helfer, die meistens Ende November, Anfang Dezember einziehen und nach Weihnachten oder Silvester wieder ausziehen. Es gibt hierzulande mittlerweile auch Ganzjahreswichtel oder Wichtel, die zu besonderen Anlässen, wie z. B. der Einschulung, dem Geburtstag oder an Feiertagen, nochmal kurz zu Besuch kommen. Wichtelwesen kommunizieren über kleine Briefe, weshalb ich einen Briefkasten für die Grundausstattung empfehlen würde. Zusätzlich empfehle ich eine kleine Leiter oder eine Strickleiter, da Wichtel gerne Streiche spielen oder ihrer Familie kleine Überraschungen bereitlegen. Einfach eine Leiter an den Zahnputzbecher gestellt, die Zahnpasta mit einer Senftube ausgetauscht und schon weiß jeder: Die Wichtel haben Schabernack im Haus getrieben.

Die Wichteltür ist wie eine Art interaktiver Adventskalender. Sie kann wunderbar in den Familienalltag eingebaut werden. Ihr wollt in der Adventszeit Plätzchen backen? Die Wichtel können ebenfalls backen und haben in der Küche etwas Mehl verstreut. Ihr wollt einen gemütlichen Leseabend machen? Lasst die Wichtel ebenfalls einen solchen veranstalten. Hierfür ein paar Kuscheltiere auf ein paar Bücher gesetzt, ein kleines Buch und eine Minibrille dazu, fertig ist der wichtelige Vorleseabend.
Vor dem Nikolaustag darf die Erinnerung an das Schuhputzen nicht fehlen? Kein Problem, wenn der Wichtel einen Stiefel mit Lappen vor die Tür legt, kann es die Kinder erinnern, selbst ihre Schuhe zu putzen. Ihr habt mal keine Zeit oder Lust etwas an der Wichteltür vorzubereiten? Dann hinterlässt der Wichtel einen Brief, dass er mal eben zwei Tage am Nordpol aushelfen muss oder das er krank ist und sich morgen wieder meldet. Er kann die Kinder auch aktiv bitten, etwas für ihn zu erledigen z. B. ein Bild zu malen oder eine Kleinigkeit zu basteln. So viel ist mit der Wichteltür möglich.
Gerade wenn die Kinder klein sind, kann man die Wichteltür wunderbar nutzen. Zum Beispiel für eine kleine abendliche Routine, indem man gemeinsam einen Antwortbrief an den Wichtel zurück schreibt. Als meine Kinder noch ganz jung waren, habe ich wortwörtlich aufgeschrieben, was sie dem Wichtel geantwortet haben. Wir haben diese Briefe gesammelt und lesen sie gern zum Start einer neuen Wichtelsaison. Das ist zum einen sehr lustig und zum anderen weckt es wundervolle Erinnerungen.

Die Wichteltür kann so viel sein und ist so idividuell wie jede Familie selbst, in die ein Wichtel einzieht.